Kerala – der tropische Garten Indiens
Beste Reisezeit | Kerala in Kürze | Völker und Religionen | Nahrung | Tier- und Pflanzenwelt | Nationalparks & Naturreservate | Geschichte | Wirtschaft | Festtagskalender
Von den geheimnisvollen, friedlichen Backwaters über die exotischen Gewürzgärten bis in das reizvolle Bergland mit seinen weitläufigen Teegärten begeistert Kerala durch seine smaragdgrünen, wasserreichen und malerischen Landschaften und die freundlichen Menschen in ihrer farbenfrohen Kleidung.
Der Süden Indiens bietet dem Besucher ein buntes Mosaik an Eindrücken: tropische Wälder, üppige Plantagen, weite Sandstrände sowie uralte Sitten und Gebräuche, eingebettet in ihre traditionelle Kulturform. Im Gegensatz zum Norden des Landes bewahrte die Entfernung Südindien in den letzten Jahrhunderten weitgehend vor muslimischen Invasoren. Zahllose Tempel und Kulturdenkmäler spiegeln den Glanz hinduistischer Grossreiche wieder und sind Zeugnis religiöser Traditionen und herausragender Tempelbaukunst. Bis heute werden vor dieser historischen Kulisse traditionelle Feste gefeiert deren wichtiger Bestandteil, der Tempeltanz Kathakali, eine der ältesten Ausdrucks-Kunstformen der Welt darstellt. Die maskierten Darsteller vereinen Musik, Tanz, Literatur, Schauspiel und sogar Malerei zu einer fesselnden Darbietung, die Sie sich während Ihres Urlaub in Kerala auf keinen Fall entgehen lassen sollten.
Die Backwaters, ein weit verzweigtes, überwiegend natürliches Kanalsystem, das viele fischreiche Seen und Gewässer miteinander verbindet, lassen sich wunderbar per Boot erkunden. Während Sie auf den Wasserstraßen sanft vorbeigleiten spielt sich an den Ufern der südindische Alltag ab: stilvoll und farbenfroh in Saris gekleidete Inderinnen waschen Ihre Wäsche, Schüler in ihren Schuluniformen sind unterwegs von oder zur Schule und unermüdliche Fischer legen Ihre Netze aus. Erleben Sie die traumhafte Natur im „Land der Kokospalmen“ mit allen Sinnen und folgen Sie dem Lauf der Backwaters. In einem Kanu oder mehrtägig im Komfort der traditionellen Hausboote, den „Kettuvallam“ entdecken Sie die Wasserstrassen Keralas. Die Fahrt durch die faszinierende Landschaft der Kerala Backwaters, mit ihrem nahezu unüberschaubaren System aus Lagunen, Flüssen und Kanälen mit einer Übernachtung auf dem Boot ist ein unvergessliches Erlebnis.
Nach einer eindrucksvollen Rundreise laden exklusive Wellness- und Ayurveda Resorts oder ein Aufenthalt an einem der weitläufigen Stränden Keralas zu Erholung und Entspannung ein.
Jahrtausende alte indische Lehren sind die Grundlage für ganzheitliche Behandlungen nach Ayurveda, für Yoga und andere Anwendungen, die ihr Wohlbefinden nachhaltig steigern werden. In den sehr guten Wellness Resorts und Spas in Kerala kümmern sich hoch qualifizierte Therapeuten darum, Sie die Hektik des Alltags vergessen zu lassen. Gerne integrieren wir Ayurveda-Behandlungen nach Ihrem Wunsch, unser Angebot reicht von effektiven, einzelnen Wellness-Behandlungen bis hin zur mehrwöchigen Panchakarma Entschlackungskur.
Beobachten Sie die faszinierende indische Tier- und Pflanzenwelt in Thekkady, einem weiteren landschaftlichen Highlight in Kerala. Inmitten des Nationalparks Periyar gelegen fügen sich luxuriöse Resorts in die vielfältige Flora und Fauna des tropischen Regenwaldes, dessen ursprüngliche Schönheit bewahrt werden konnte. Dank des respektvollen Umgangs der Menschen mit der Natur können Sie hier Tierarten wie den bedrohten bengalischen Tiger, Elefanten, Bartaffen, Nilgiri-Tahre, Gaure, Sambars, Fischotter und Mungos zu Gesicht bekommen, ganz zu schweigen von unzähligen exotischen Vogelarten.
Erleben Sie die üppig grünen Dschungel und duftende Teeplantagen in Munnar und begeben Sie sich auf eine Reise durch malerisch weite Landschaften. Hier lernen sie die feinen Nuancen unterschiedlicher Tees zu erkennen und zu genießen, erhalten Einblick in die traditionsreiche Teekultur Indiens und lassen sich vom beeindruckenden Blick über die Landschaft vom Alltag in die tiefe Entspannung eines erholsamen Urlaubs tragen.
Unsere Reiseangebote verbinden einige der schönsten Orte, die es in der Region zu besuchen gibt. Ihre persönlichen Wünsche stehen dabei immer an erster Stelle! Ausflüge und Unternehmungen finden zumeist mit privatem Fahrzeug statt, optional mit zweitägiger Hausbootfahrt, aber auch Rad- und Wanderreisen werden offeriert.
Beste Reisezeit
Die beste Reisezeit für Kerala ist von September bis Anfang April, aber selbst während der Monsunzeit von Juni bis August herrscht in Kerala überwiegend schönes Wetter. Die Temperaturen liegen das ganze Jahr über zwischen 25° und 33° Celsius. Am wärmsten ist es im April und Mai, wenn die Temperaturen 28° - 34° C erreichen. Da das Klima in Kerala tropisch ist, kann es täglich zu unerwarteten Regenschauern kommen. Es gibt Jahre, in denen der Monsun ganz ausbleibt und es gibt Jahre, in denen es mitten in der Trockenzeit für mehrere Tage regnet.
Das Baden im Meer ist normalerweise möglich von Herbst über Neujahr bis Mitte Mai; von Mitte Mai bis Ende August ist das Baden wegen der hohen Wellen grundsätzlich nicht erlaubt und die Meerwasser-Pools der Hotelanlagen sind eine sichere Alternative.
Kerala in Kürze
Lage | An der Südwestspitze Indiens am Arabischen Meer an der sogenannten Malabarküste mit Grenzen zu den Bundesstaaten Karnataka und Tamil Nadu. |
Fläche | 38.863 km² |
Bevölkerung | 33.387.677/ 859 pro km² (2011) |
Hauptstadt | Thiruvananthapuram |
Distrikte | 14: Alappuzha, Ernakulam, Idukki, Kannur, Kasaragod, Kollam, Kottayam, Kozhikode, Malappuram, Palakkad, Pathanamthitta, Thiruvananthapuram, Thrissur und Wayanad. |
Topografie | Kerala hat eine rund 590 km lange Küste, an die sich zunächst mit maximaler Breite von 120 km ein von Binnengewässern durchzogener, flacher Landstreifen anschließt. Im Osten erheben sich die Westghats mit einer durchschnittlichen Höhe von 1500 m ü. NHN, höchster Punkt ist der Anamudi mit 2695 m ü. NHN. |
Vegetation | In den Bergen der Westghats im Westen des Bundeslandes immergrüne und halb immergrüne Feuchtwälder (Balsambäume z. B. Canarium Strictum, Malvengewächse wie Dipterocarpaceae und Bombacaceae, Bedecktsamer wie Bischofia javanica, Magnolien, Bambus, Farn, Orchideen und Lianen); der flache Küstenstreifen ist weit überwiegend landwirtschaftlich genutzt und weist kaum noch natürliche Vegetation auf. Entlang der Flussmündungen und des weitverzweigten Gewässersystems der Backwaters wenig Mangrovenwald, ansonsten Sandstrand mit Kokospalmen und niedrigen Busch- und Grasländern. |
Tierwelt | Die ursprüngliche Tierwelt Keralas ist aufgrund der starken landwirtschaftlichen Nutzung der Landfläche (86 %) vor allem im Schutzgebiet Periyar erhalten. Hier leben der Bengaltiger, indische Leoparden, Elefanten, Sambars und Gaure, Mungos, Fischotter, Bart- und viele weitere Affenarten; außerdem rund 320 verschiedene Vogel-, 45 Reptilien- und fast 30 verschiedene Amphibienarten; unzählige Fische und natürlich Insekten aus einem sehr breiten Spektrum. |
Klima | Tropisches Monsunklima |
Temperaturen | Konstante Temperaturen zwischen 25 und 33 °C, Temperaturspitze mit bis zu 34 °C im April und Mai. |
Niederschlag | 5000 mm Niederschlag pro Jahr in den Gebirgsregionen, 1250 mm im Küstengebiet. Ergiebigste Niederschläge in der Monsunzeit von Juni bis Oktober. Die |
Sprachen | Malayalam (97%), Tamil (2%), außerdem Konkani; Stammessprachen Tulu und Koraga. Englisch ist Bildungs- und Wirtschaftssprache. |
Ethnien | Malayali (97%), unter 1% Urvölker wie die Koraga. |
Religionen | 56 % Hindus, 24 % Muslime, 20 % Christen |
Wirtschaft | Überwiegend Landwirtschaft und Fischerei sowie weiterverarbeitende Industrie der Erzeugnisse, wenig chemische Industrie und IT. ¾ des Bruttoinlandsprodukts werden im Dienstleistungssektor erwirtschaftet, wichtigster Wachstumsbereich ist der Tourismus. |
Anreise | Internationale Flughäfen: Kochi, Calicut & Trivandrum; oder Anreise mit Inlandflug ab Mumbai, Delhi oder weiteren Inlandflughäfen. |
Visa / Einreisebewilligung | Für die Einreise nach Indien werden der mindestens noch sechs Monate gültige Reisepass sowie ein Visum benötig. |
Impfungen | Hepatitis, Typhus, Tollwut, japanische Enzephalitis, Malariaprophylaxe. |
Völker und Religionen
Für indische Verhältnisse herrscht in Kerala eine besonders gleichmäßig verteilte Mischung der Religionen. Auch wenn die Hindus mit über 56 % auch hier die Mehrheit der Gläubigen stellen, gibt es doch eine überdurchschnittlich große Zahl muslimischer Gläubiger (24 %) und auch das Christentum ist mit ca. 20 % Gläubigen überdurchschnittlich stark vertreten. Zurückzuführen ist dies auf die besonders früh und dauerhaft eingegangenen Handelsbeziehungen der Region mit den Arabern und dann auf die einige Jahrhunderte später erfolgende Kolonialisierung durch Portugiesen und Niederländer. Allerdings ist es – wie fast überall in Indien – auch hier gelungen, diese drei großen Religionen jahrhundertelang harmonisch und gleichberechtigt nebeneinander zu leben. Die Homogenität der ethnischen Abstammung ist ein anderes Extrem Keralas. So different wie die Religionen sind, so einheitlich sind Herkunft und Sprache im Land. Fast alle Einwohner sind Nachkommen der Völker der frühen Fürstentümer und 97 % der Menschen sprechen den historisch hier entstandenen Dialekt Malayalam, der diese gemeinsamen Ursprünge bis heute hörbar macht. Fast ausschließlich im Norden des Bundeslandes leben dennoch Stammesangehörige anderer Urvölker und Sprecher des Tulu, des Konkani und des Koraga. Die Menschen Keralas sind freundlich und aufgeschlossen und ziehen aus ihrer religiösen Vielfalt die größten Vorteile. Ganze Städte verwandeln sich in bunte Festplätze, wenn einer der großen hinduistischen, muslimischen oder christlichen Feiertage ansteht und die kulturelle Aufgeschlossenheit bereichert den Alltag.
Nahrung
Aufgrund der fruchtbaren Böden konnte in Kerala schon immer eine breite Vielfalt an Obst und Gemüse erzeugt werden, was selbstverständlich großen Einfluss auf die Entwicklung der traditionellen Gerichte hatte. Auch das reiche Angebot an Fisch und Meeresfrüchten sorgte für einen abwechslungsreichen Speiseplan. Der bereits vor dem Mittelalter etablierte Handel mit arabischen Ländern tat dann sein Übriges, um den Speiseplan und die Rezeptvielfalt der traditionellen keralischen Küche noch weiter zu bereichern. In der Zeit der Kolonialmächte hielten schließlich soagr europäische Einflüsse Einzug in die Küchen des Landes. Insgesamt ist die Küche Keralas nichtsdestotrotz als typisch indisch zu bezeichnen, und Currygerichte mit Reis als Beilage dominieren den alltäglichen Speiseplan. Als eine Besonderheit zu nennen ist aber sicherlich die für hinduistische Länder untypisch häufige Verwendung von Fleisch und Milchprodukten in den Rezepten, die zurückzuführen ist auf die arabischen und europäischen Einflüsse sowie den heute hohen Anteil christlicher Gläubiger in Kerala. Wie überall in Indien gilt für Kerala zum einen, dass kein ungekochtes und/oder ungeschältes Obst und Gemüse verzehrt werden sollte, zum anderen ist es empfehlenswert, den Schärfegrad der Speisen auf den individuellen Geschmack und die Verträglichkeit abzustimmen. Auch Süßspeisen – in Kerala wird zum Beispiel ein Dessert aus Reiskuchen mit Kokos, Cashew und Rosinen zubereitet welches man unbedingt probieren sollte! – können für den europäischen Gaumen zu süß erscheinen. Nichtsdestotrotz ist die angebotene Vielfalt so verlockend, dass man ihr durchaus einmal erliegen sollte.
Tier- und Pflanzenwelt
Aufgrund der starken landwirtschaftlichen Nutzung der Landfläche (über 85 %) ist die ursprüngliche Tier- und Pflanzenwelt Keralas fast ausschließlich im Naturschutzgebiet Periyar in den Bergen der Westghats erhalten. Die früher in der Bergregion weit verbreiteten, halb- und immergrünen Regenwälder mussten fast überall Tee- und Gewürzplantagen weichen. Entsprechend ist auch die Vielfalt in der Tierwelt deutlich zurückgegangen – was auf das Vorkommen durchaus gefährlicher Tierarten bezogen durchaus nicht immer negativ zu bewerten ist. Der Küstenstreifen war schon historisch nicht ganz so dicht bewachsen und belebt wie die Bergregionen. Hier finden sich heute nur noch vereinzelt Mangroven, die ihre immensen, hohen Wurzeln in den schlammigen Untergrund der Flussufer graben. Ein wunderschönes, bezauberndes Postkartenidyll erzeugen die recht weit verbreiteten Kokospalmen entlang der Sandstrände, wo ansonsten eine recht spärliche Vegetation herrscht. Auf wild lebende Säugetiere trifft man im Bereich der flachen Küstenregion wenig, die farbenfrohen Schmetterlinge und immer hörbaren Vogelstimmen erfüllen aber auch hier auf exotische Art die Lüfte.
Nationalparks & Naturreservate
Wer Urlaub in Kerala macht sollte in jedem Fall den Periyar Nationalpark in der Nähe der Stadt Thekkady bereisen. Das Schutzgebiet, welches sich über fast 800 km² erstreckt, den wunderbaren Periyar-See einschließt und auf einer Höhe zwischen 100 und 2019 m ü. NHN liegt, beinhaltet große Biodiversität. Der Pflanzenreichtum liegt vor allem in den bis 50 m hohen, immergrünen und halbimmergrünen Feuchtwäldern aus Sal- und Malvenbäumen, Magnolien, Bambus und vielen weiteren Gehölzen, welche häufig von Orchideen und Lianen bewachsen sind. In diesem dichten Dschungel verstecken sich – leider auch vor den Augen der Touristen – erfolgreich der bedrohte Bengaltiger und der ebenso seltene indische Leopard. Die lärmenden Affenhorden (hier lebt neben vielen anderen der bedrohte Bartaffe Macaca silenus) dominieren die Baumwipfel, machen aber auch vor den baumfreien Gebieten nicht halt. Hier bieten sich Besuchern vielfältige Möglichkeiten, Tiere wie den asiatischen Elefanten, Sambars (Pferdehirsche) Rusa unicolo, Gaure (Großrinder) Bos gaurus und Nilgiri-Tahre Nilgiritragus hylocrius zum Beispiel beim täglichen Besuch der Wasserstelle zu beobachten. Mungos und Fischotter sind zwar etwas schwerer zu entdecken, kommen im Periyar Nationalpark allerdings auch in großer Zahl vor. Ornithologen werden sich über Sichtungen der rund 320 verschiedenen Vogelarten freuen. Besonders exotisch die Nashornvogel- und Papageienarten, aber auch Spechte und Sperlingsvögel leben hier in bei uns nicht heimischen Arten. Ebenfalls anzutreffen sind verschiedene Hühner- und Wasservögel sowie beeindruckende Greifvögel. Die exotische Vielfalt wird ergänzt um Reptilienarten, die man ebenfalls mit etwas Glück beim Sonnenbad beobachten kann. Ob man allerdings einer der vielen Schlangen wie Königskobra oder Kettenviper begegnen möchte, sei dahingestellt. Bezaubernd in jedem Fall die Vielfalt an Schmetterlingen, die lautlos den Luftraum bevölkern; Experten und Freunde der Lepidoptera können auf Sichtungen von 160 verschiedenen Arten hoffen.
Geschichte
Kerala gehört zu den Gebieten Indiens, die erst verhältnismäßig spät besiedelt wurden. Dies ist vor allem auf den hier überwiegenden, äußerst dichten Dschungel zurückzuführen, der erst mit verhältnismäßig weit entwickelten Technologien urbar und bewohnbar gemacht werden konnte. Auch wenn es durchaus frühere Erwähnungen von Städten auf dem Gebiet des heutigen Kerala gibt, ist die Geschichte ab etwa 400 nach Christus dokumentiert. Zur damaligen Zeit herrschten die Könige verschiedener Stämme, wie die Mooshikas, die Cheras und die Ays. Immer wieder allerdings waren ihre Königreiche Angriffen benachbarter Völker ausgesetzt, sodass die Herrschaft relativ häufig wechselte. Am längsten konnte sich der Volksstamm der Cheras behaupten, die mit Unterbrechungen bis ins Jahr 1102 eine bestimmte Region des heutigen Kerala unter ihrer Kontrolle hatten. Nachfolgend war das Königreich Venad das wohl wichtigste und größte in der geschichtlichen Abfolge, aus dieser Zeit resultieren erfolgreiche Handelsbeziehungen sowohl mit arabischen als auch mit europäischen Völkern. Venad war bis zum Eintreffen der späteren Kolonialherrschaft die bedeutende wirtschaftliche Macht in der Region. Mit der Landung von Vasco da Gama 1498 erreichte zunächst eine neue Welle kriegerischer Auseinandersetzungen das heutige Kerala, die erst mit dem Rückzug der Araber aus der Region einem brüchigen Frieden wich. 1662 schließlich übernahmen die Niederländer die Kolonialmacht und verschiedene Inder erbten den formalen Königstitel des ehemals so beeindruckenden Reiches Venad. Im Jahr 1791 schloss einer der damals amtierenden Fürsten aus der Region ein Bündnis mit den Briten, nachdem die Niederländer zuvor aus vielen Städten hatten vertrieben werden können. Der nun eingegangene Zustand der nur formal selbstständigen Fürstentümer unter britischer Kolonialherrschaft endete erst im Jahre 1947 mit der indischen Unabhängigkeit. Seit 1956 existiert der demokratisch regierte Bundesstaat Kerala in seinen heutigen Grenzen.
Wirtschaft
Die meisten Menschen in Kerala arbeiten in der Landwirtschaft (ca. 85 % der Landfläche werden landwirtschaftlich genutzt) bzw. der Fischerei, und auch wenn die Erträge aus dem Anbau von Reis, Kokosnüssen, Kautschuk, Betel- und Cashewnuss, Tee, Kaffee, Kakao und Gewürzen ein nicht zu verachtendes Exportvolumen (teils auch in weiterverarbeiteter Form) beinhalten, wird innerhalb dieses Wirtschaftszweiges doch nur etwa ein Viertel des Bruttoinlandsprodukts erzeugt. Der weitaus überwiegende Teil der wirtschaftlichen Erträge des Landes resultieren aus dem Dienstleistungssektor, der sich wiederum zu einem großen Teil auf den Tourismus stützt und der noch immer vielversprechende Zuwachsraten vorweist. Nicht nur aufgrund der wunderschönen Küstenlandschaften und der interessanten Kulturen die Touristen anziehen, sondern auch dank erfolgreicher und zukunftsorientierter, regierungsseitiger Maßnahmen gehört Kerala zu den reicheren Bundesstaaten Indiens und verfügt über ein erfolgreiches Gesundheit- und Bildungssystem.
Festtagskalender
Die Feste der Hindus richten sich nach dem Mondkalender, weshalb sie jährlich an unterschiedlichen Terminen stattfinden. Ob ein Festtag mit besonders lohnenswertem Kulturprogramm in Ihr Reisezeitfenster fällt, besprechen wir gern persönlich! Aufgrund der weiten Verbreitung von Islam und Christentum werden natürlich auch die für diese Religionen typischen Feiertage in Kerala begangen. Besonders empfehlenswert und bei einem Urlaub in Kerala geradezu ein Muss ist sicherlich der Besuch eines Kathakali-Festes. Dieser Tanz, welcher neben Musik auch Elemente des Schauspiels kombiniert, ist die älteste in Südindien existierende Tanzform und eine für Kerala als typisch zu bezeichnende Kulturform. Sicherlich lässt sich der Besuch einer Kathakali-Veranstaltung auch in ihre Reise integrieren – wir beraten Sie gern!