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Mizoram – das Land der Hügelmenschen
Beste Reisezeit | Mizoram in Kürze | Völker und Religionen | Nahrung | Tier- und Pflanzenwelt | Nationalparks & Naturreservate | Geschichte | Wirtschaft | Festtagskalender
Als Teil der „Sieben Schwestern“, den isoliert liegenden indischen Bundesstaaten ganz im Nordosten der Republik, erreicht auch Mizoram erst in den letzten Jahren das touristische Bewusstsein. Der länglich geformte Bundesstaat grenzt nur mit seiner Nordspitze an die indischen Bundesstaaten Tripura, Assam und Manipur (von West nach Ost), die längeren Grenzverläufe gibt es westlich zu Bangladesch sowie östlich zu Myanmar.
Dieser fünftkleinste indische Bundesstaat ist außerdem der am zweitdünnsten besiedelte, was er seinen schwer zugänglichen Gegenden verdankt, die sich über 21 Gebirgsketten ziehen und die von unzähligen Flusstälern durchschnitten werden. Eine zu großen Teilen unter Schutz stehende, nahezu ununterbrochene Bewaldung auf über 90 % der Landesfläche hat eine einzigartige Biodiversität und ursprüngliche Stammeskultur erhalten.
Zwar lebt der überwiegende Teil der Bevölkerung heute in den wenigen Städten des Bundesstaats, die Traditionen der einzelnen Stämme sind aber trotzdem oft noch im Alltag präsent. Besucht man abgeschiedener liegende Dörfer, fühlt man sich schnell in eine andere Zeit versetzt – auch wenn heute zum Glück kein Krieger mehr als Kopfjäger seine Position im Stamm festigen muss. Tatsächlich haben die Menschen in Mizoram es geschafft, ihre Unterschiede und Gemeinsamkeiten unter einer fortschrittlich denkenden Regierung zu vereinen, die Lebensqualität geschaffen hat zum Beispiel in Form einer für Indien weit überdurchschnittlichen Alphabetisierungsrate und Bildungsqualität; die aber außerdem in beeindruckender und nachahmenswerter Weise ein Augenmerk auf den Erhalt der Natur des Landes legt.
Es stehen mehr als 80 % des Staatsgebiets unter Naturschutz, so dass Mizoram die wenigen Touristen neben den faszinierenden, einzigartigen Kulturen seiner Urvölker vor allem durch die ursprüngliche Natur besticht. Vor allem Ornithologie-Begeisterte haben hier die Chance, unter den über 640 verschiedenen Vogelarten das ein oder andere seltene Exemplar zu Gesicht zu bekommen, aber auch weniger stark Interessierte erfreuen sich am bunten Gefieder der exotischen Vögel.
In den verschiedenen Naturreservaten bietet sich natürlich außerdem die Chance auf Sichtung von anderen, in Europa nicht heimischen Tieren. Beispielsweise Serau und Grauer Goral als Vertreter der friedlichen Bewohner; Tiger, Leopard, Nebelparder und asiatischer Schwarzbär als ihre zu fürchtenden Fressfeinde. Hier kann man den Plumlori mit seinem durch die großen Augen so niedlich wirkenden Gesichtchen in seiner natürlichen Umgebung beobachten.
Das gemäßigte Klima hat in Mizoram eine unwahrscheinlich schöne Landschaft entstehen lassen, in der sich mitten aus der immergrünen Laubdecke der bewaldeten Berghänge beeindruckende Wasserfälle ergießen, wo fragile Orchideenblüten in überwältigenden Farbschattierungen die Bäume schmücken und die Atmosphäre erfüllt ist vom Gezwitscher unzähliger Vogelstimmen und die vereinzelten Rufe der Affen. Noch begegnet man hier nur wenigen Touristen und kann das Land, seine Menschen und die Tierwelt hautnah und authentisch erleben.
Beschreiten Sie mit uns Ihre persönliche Brücke in eine einzigartige Welt der subtropischen Urwälder - authentisch und individuell auf Ihre Interessen zugeschnitten.
Beste Reisezeit
Die Temperaturen werden ganzjährig als recht angenehm empfunden, allerdings sorgt der Monsun in den Monaten von Juni bis September für starke Niederschläge. Diese Zeit sollte daher eher gemieden werden - für einen Urlaub in dieser Region bieten sich vor allem die Monate von Oktober bis Anfang Mai an.
Mizoram in Kürze
Lage | Mizoram bildet den südlichen Ausläufer der sieben Schwestern ganz im Nordosten der Republik. Im Norden Grenzen mit den indischen Bundesstaaten Tripura, Assam und Manipur; westlich liegt Bangladesch und im Osten Myanmar. |
Fläche | 21087 km² |
Bevölkerung | 1,1 Millionen/ 52 Einwohner pro km² (2011) |
Hauptstadt | Aizawl |
Distrikte | 8: Aizawl, Champhai, Kolasib, Lawngtlai, Lunglei, Mamit, Saiha und Serchhip. |
Topographie | 21 verschiedene Bergketten durchziehen Mizoram und sorgen für beeindruckende Höhenunterschiede. Die durchschnittliche Höhe liegt bei etwa 1150 m ü. NHN, von West nach Ost leicht ansteigend. Die höchste Erhebung ist der „blaue Berg“ Phawngpui mit einer Höhe von 2157 m ü. NHN. Die größten Flüsse sind der Chhimtuipui, außerdem der Tlawang, der Tut, der Tuirial sowie der Tuivawl. |
Vegetation | Über 90 % bewaldet mit tropischem Feuchtwald, subtropischen Laubwäldern und Pinienwäldern, große Rhododendron- und Bambusvorkommen. Wildlebend als auch kultiviert viele verschiedene Zitrusfrüchte sowie Orchideen. |
Tierwelt | 640 verschiedene Vogelarten, davon 27 seltene und 8 vom Aussterben bedrohte. Raubtiere wie Tiger, Leoparden, Nebelparder und asiatische Schwarzbären, viele Hirsch- und Ziegenartigen sowie kleinere Säugetierarten, Amphibien, Echsen und Fische. |
Klima | Mizoram liegt auf dem nördlichen Wendekreis und hat aufgrund dieser Lage ein angenehm mildes, tropisch bis subtropisches, feuchtes Klima. Vor allem die Monate Dezember, Januar und Februar sind kühler. Im Mai beginnt die Zeit des Monsuns mit starken Niederschlägen von Juni bis September. |
Temperaturen | Die Durchschnittstemperatur liegt tagsüber ganzjährig zwischen 20 °C und 27 °C (aufgrund des Klimawandels leicht steigend), die kältesten Monate sind Dezember, Januar und Februar. Nachts sinken die Temperaturen auf Werte um 18 °C, bzw. 12 °C in den Wintermonaten. In höheren Lagen ist es natürlich kühler. |
Niederschlag | Ca. 2150 mm Niederschlag im Jahr, davon etwa 60 % als Monsunregen von Ende Mai bis September/ Oktober. Am trockensten in den Wintermonaten Dezember, Januar und Februar. |
Sprachen | 73 % Mizo (Amtssprache), 9 % bengalisch, 4 % Lakher, 3 % Pawi, jeweils > 2 % Kokborok, Paithe, Hmar, Hindi und Nepali. |
Ethnien | Der überwiegende Teil der Bevölkerung gehört zum tibeto-burmesischen Volk der Mizo, das sich wiederum in verschiedene Stämme aufteilt. Ca. 2/3 der Mizo gehören zu den Lushai, weitere Stämme sind die Hmar, die Ralte, die Paithe, die Poi, die Mara und die Pawi. Außerdem leben in Mizoram Angehörige des Volks der Riang und der Chakma sowie eine geringfügige Zahl Einwanderer aus anderen Gebieten. |
Religionen | 87,2 % Christen, 8,5 % Buddhisten, 2,7 % Hinduisten, 1,4 % Muslime, 0,2 % animistischen Religionen sowie Juden. |
Wirtschaft | Überwiegend Landwirtschaft (60%), Forstwirtschaft, Fischerei, Gartenbau und Blumenzucht, nur sehr wenig verarbeitende Industrie, Handwerk/Dienstleistungen und Verwaltung. |
Anreise | Flugverbindungen bestehen nach Kokata und Imphal. Der nächste Bahnhof liegt in Silchar im Nachbarbundesstaat Assam. Eine Reise nach Mizoram empfiehlt sich insbesondere in Verbindung mit einer Nordost-Indien Rundreise. |
Visa / Einreisebewilligung | Für die Einreise nach Indien werden ein Visum und der mindestens noch sechs Monate gültige Reisepass benötigt, zusätzliche Einreisebewilligungen sind für Mizoram nicht erforderlich. |
Impfungen | Impfungen gegen Hepatitis A, Polio (Kinderlähmung), Starrkrampf (Tetanus) kombiniert mit Diphtherie sind dringend empfohlen, sofern die letzte Impfung länger als 10 Jahre zurückliegt. Detaillierte Impfempfehlungen erhalten Sie von uns bei Anmeldung. |